imug

Das imug – Institut für Markt-Umwelt-Gesellschaft e.V. ist ein wichtiges und langfristiges Förderprojekt der Gundlach Stiftung. Als praxisorientiertes Forschungsinstitut an der Leibniz Universität Hannover wurde es 1991 gegründet. Von Beginn an durch die Gundlach-Stiftung gefördert, konnte das imug innovative Pionierarbeiten im Bereich der Nachhaltigkeit leisten. Die Stifterin hat durch die Kooperation ihres Lehrstuhls Marketing und Konsum mit dem imug dessen Arbeit auch persönlich unterstützt.

Wichtige Forschungs- und Praxisprojekte:





Unternehmenstest

Das imug Institut konzentriert sich mit seinen Forschungen auf die Frage, wie ein ethisches bzw. sozial und ökologisch verantwortliches Verhalten von Unternehmen in der Marktwirtschaft gefördert werden könnte und hat dazu einen eigenständigen Konzeptansatz entwickelt, der unter dem Begriff „Unternehmenstest“ in Deutschland und international bekannt wurde.

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Corporate Social Responsibility

In den letzten 30 Jahren hat die Frage des verantwortlichen Unternehmensverhaltens zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei wird von Wissenschaftler:innen, aber auch Unternehmenspraktiker:innen immer häufiger der englischsprachige Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) verwendet. Das von der Gundlach Stiftung geförderte imug Institut hat das Thema des verantwortlichen Unternehmensverhaltens von Anfang an in das Zentrum seiner Arbeiten gestellt.

Der vom imug Institut entwickelte Unternehmenstest konkretisiert die Aussagen zur verantwortlichen Unternehmenspolitik, in dem möglichst objektive Kriterien für die Messung und Bewertung einer Corporate Social Responsibility entwickelt und angewendet wurden.

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Nachhaltigkeitsberichterstattung

Das imug Institut hat zahlreiche Impulse für eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen gesetzt. Der erste Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde vom imug im Jahr 2001 veröffentlicht und damit eine wichtige gesellschaftliche Diskussion angestoßen.

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Der nachhaltige Warenkorb

Im Auftrag des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat das imug Institut von 2002 bis 2015 das Konzept für einen nachhaltigen Warenkorb entwickelt und begleitet.

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Interview mit Dr. Ingo Schoenheit

Welche Rolle spielte die Gundlach Stiftung bei der Gründung des imug Instituts?

Ohne die private Initiative der Stifter*innen, insbesondere von Professor Dr. Ursula Hansen, wäre das imug Institut schlicht und ergreifend nicht gegründet worden. Die von Frau Hansen und auch von mir entwickelte Idee, soziale und ökologische Verantwortung ins Zentrum der wissenschaftlichen Forschung zu rücken, war damals einfach noch nicht salonfähig und passte nicht in die damaligen Strukturen. Es brauchte eine zuverlässige, langfristige Finanzierungsbasis und erhielt sie durch die Gundlach Stiftung. Wichtig war zudem die immaterielle Unterstützung durch die wissenschaftliche Kooperation mit dem Lehrstuhl Marketing und Konsum von Frau Hansen.

Das imug hat ja auch ganz praktische Dinge initiiert.

Das ist die andere Seite. Wir wollten damals wie heute wissenschaftliche Forschung zusammen mit Praxispartnern realisieren. Nicht nur mit finanzstarken Wirtschaftsverbänden, sondern auch mit NGO´s, mit kritischen Verbraucher- und Umweltverbänden. Im Idealfall wollten wir immer möglichst viele Praxispartner mit ins Boot zu holen, um neue Regeln, neue Strukturen für ein verantwortliches Wirtschaften zu initiieren. Zum Beispiel haben wir mit ausgewählten Unternehmen die ersten Nachhaltigkeitsberichte in Deutschland erarbeitet und anschließend einen Leitfaden, also ein How-to-do-Tool veröffentlicht. So stellten wir uns unsere Arbeit vor.

Und heute? Was ist aus diesem Ansatz geworden?

20 Jahre später ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, dass Unternehmen anhand bestimmter Kriterien über ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Tuns berichten. Größere Unternehmen müssen sogar berichten. Es gibt inzwischen eine gesetzliche Pflicht zur „Nachhaltigkeitsberichterstattung“. Ein wirklich großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.Alles nur, weil die Gundlach Stiftung damit angefangen hat?Nein, so verträumt sind wir nicht. Aber richtig ist auch, dass wir durch unsere Forschungen an drei vier Stellen - und das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung ist nur ein Thema - einen wichtigen Impuls gesetzt haben. Das lag eben auch daran, dass wir nicht nur am Schreibtisch geforscht, sondern dass wir uns mit vielen auch kritischen gesellschaftlichen Gruppen und einigen unerschrockenen Unternehmen häufig an einen Tisch gesetzt haben.

Und wie geht es weiter?

Es ist ja offensichtlich, dass das grundlegende Anliegen, das wir mit der imug Institutsgründung verfolgt haben, sich inzwischen gut etabliert hat. Heute gibt es bedingt durch eine Reihe gesetzgeberischer Initiativen eine regelrechte Marktnachfrage, die das Thema Nachhaltigkeit weiter voranbringt. Ich deute – rückwärtsblickend - die Förderung des imug Instituts durch die Gundlach Stiftung als eine Art „Anschub-Finanzierung“. Wichtige Arbeiten, die wir in den letzten 25 Jahren auf die Beine gestellt haben, werden heute von der imug rating GmbH oder der imug Beratungsgesellschaft fortgeführt und auch weiterentwickelt, ohne dass es einer besonderen „privaten“ Förderung bedarf. Auch diese Entwicklung kann man als „nachhaltigsverdächtig“ beschreiben.

Vielen Dank.